USA 2013 – Tag 1 – 7

25. Juli 2013

Wir mussten kurzfristig umplanen und über München nach Boston fliegen. Das hat auch geklappt, obwohl ich zwischendurch einige Bedenken hatte. Wir haben in der Business Class sogar nebeneinander gesessen. Die Immigration ging auch recht flott und so waren wir schon um 20 Uhr im Hotel. Eingecheckt, Koffer ins Zimmer gebracht und dann noch mal um den Block gegangen, eine Kleinigkeit gegessen, einen Absacker an der Hotelbar und dann hat uns die Müdigkeit überrannt. Ab ins Bett. Morgen geht es die Stadt erkunden. Leider regnet es wohl morgen den ganzen Tag. Bilder haben wir von heute natürlich keine.

26. Juli 2013

Da es wirklich fast den ganzen Tag geregnet hat, wenn meist auch nur dünn, haben wir die Stadt weniger zu Fuß als, typisch Tourist, mit dem Bus (Hop on / Hop off) erkundet. Boston ist wirklich eine schöne Stadt. Wir haben doch noch so einiges abklappern können. So haben wir uns den Quincy Market und die Faneuil Hall angeschaut, sind am Hafen gewesen und haben gehofft, wenigstens eine Whale Watching Tour machen zu können, aber die wurden alle gecancelt, wegen dem schlechten Wetter. Hier eine kleine Auswahl an Bildern aus dem verregneten Boston. Morgen soll die Sonne scheinen.

27. Juli 2013

 

Es scheint die Sonne und es sieht so aus, als ob wir in einer anderen Stadt wären. Wir gehen zum Hafen und buchen zunächst eine Whale Watching Tour. Dann steigen wir tatsächlich noch mal in den Touribus, um die Sehenswürdigkeiten ohne Regen zu sehen. Das gibt gleich ganz andere Bilder und unser Ticket war ja auch für zwei Tage. Wieder am Hafen angekommen, machen wir zunächst eine Hafenrundfahrt. Die Skyline Bostons ist vom Wasser nicht minder beeindruckend, wie die von New York. Direkt bei dem Segelschiff Constitution (amerikanische Kriegsschiff aus der Zeit des Revolutionskrieges lieg zurzeit die amerikanische Antwort auf die Gorch Fock. Beide Schiffe zusammen geben ein imposantes Bild. Mit der Whale Watching Tour haben wir kein Glück. Erstens sehen wir keine Wale und zweitens geht das Schiff kaputt und die Fahrt muss abgebrochen werden. Letzteres hat wenigstens dazu geführt, dass wir unser Geld zurück bekommen haben. Na ja, wenigstens etwas.
 

 

28. Juli 2013

Nach einem ausgedehnten Frühstück schlendern wir gemütlich entlang dem Freedom Trail in Richtung Hafen. Wir besuchen dabei einen Friedhof, auf dem die Eltern und ein Teil der Geschwister von Benjamin Franklin begraben sind, sowie einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, Samuel Adams. Historisches begegnet einem hier auf Schritt und Tritt. Kein Wunder, denn Boston war ein Ausgangspunkt der amerikanischen Revolution. Ein Auslöser war u.a. die Boston Tea Party, bei der als Indianer verkleidete Bostoner Bürger drei Schiffe gestürmt haben und die Ladung Tee über Bord geworfen haben, um gegen die Steuern zu demonstrieren. Das Motto lautete: „No taxation without represantation – Keine Steuern ohne gewählte politische Vertretung“.
Bei National haben wir unser Auto abgeholt. Unser Nissan Rogue ist nigel-nagel-neu, er hat gerade mal 70 Meilen auf dem Tacho. Na da kommen ja in den nächsten Wochen einige dazu. Conny hat dem Auto den Namen „Grauer Wolf“ gegeben. Den eigentlich geplanten Ausflug Richtung Cap Cod haben wir aufgrund der schlechten Wettervorhersage gestrichen. Im Wetterkanal wurden „Scattered Thunderstorms“ angekündigt, Gewitter halt. Aber, wie einst in Florida, hat es diese, zum Glück nicht gegeben. Wir sind statt dessen die Bostoner Shopping Meile rauf und runter gelaufen. Allerdings ohne wirklich groß einzukaufen. Dabei konnten wir einer Parade zu sehen, die für vieles Stand: Ausländerproblematik, Wahlkampf, Werbung für aufgemotzte Autos, Gesundheit und auch das Statement vermittelte: Boston strong – wir lassen uns trotz des Attentats nicht unterkriegen.
Auf einem See im Boston Common Park kann man mit Booten, die aussehen wie Schwäne, herumfahren. Es gibt dort auch zwei lebende Schwäne, die hießen bis vor kurzem Romeo und Julia. Eine Untersuchung hat allerdings gegeben, dass es sich um Romeo und Romeo handelt.
Morgen beginnt unsere Tour, so früh als möglich wollen wir Richtung Niagara Fälle aufbrechen.

29. Juli 2013

Abweichend vom ursprünglichen Plan (Übernachtung in Frankfort, NY) sind wir direkt bis in die Region Buffalo gefahren. Wir sind sehr gut voran gekommen auf dem Highway 90. Den geplanten Zielort Frankfort haben wir bereits um 13:30 Uhr hinter uns gelassen. Etwas südlich von Buffalo sind wir dann im Motel 6 abgestiegen. Anders kann man die Unterkunft nicht bezeichnen. Also noch mal checken wir im Motel 6 bestimmt nicht ein. Wenigstens birgt der Name des Orts für Conny „Kindheitserinngerungen“, wir übernachten im Hamburg. Am gleichen Abend haben wir uns noch die Niagara Fälle angeschaut. Ein unglaubliches Naturschauspiel, wie Leute da auf die Idee kommen, im Holzfaß runter zu „reiten“ ist uns unerklärlich. Martin hat dann noch die Maid of the Mist – Tour gemacht. Conny hat in der Zwischenzeit die Abendsonne genossen. Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir uns noch die beleuchteten Fälle angeschaut und sind dann zurück ins Hotel gefahren.

30. Juli 2013

Von Hamburg sind wir am Erie See entlang nach Macedonia in Ohio gefahren. Erie See und Buffalo. Da fällt mir sofort John Maynard ein. Aber die Schwalbe fährt wohl nicht mehr über den See… Noch 5 Minuten bis Buffalo… den Rest spare ich mir. Wer das Gedicht nicht kennt muss nur danach im Internet suchen.
Eigentlich wollten wir ja nach Akron, aber dort war leider keine Unterkunft zu akzeptablen Preis mehr frei. So sagte es zumindest das Internet. Daher haben wir uns in Macadonia einquartiert. Von hier aus lassen sich unsere morgigen Ziele, die Amischen und der Cuyahoga Valley National Park auch sehr gut erreichen.

31. Juli 2013

Von Macedonia aus sind wir zunächst in den Cuyahoga Valley Nationalpark gefahren. Ein kleine Nationalpark der einen, sich durch das Tal windenden Fluss umgibt. Er lädt zu Wander- und Radtouren ein und ist im Winter ein Skigebiet. Mit den großen Nationalparks kann er nicht mithalten.
Anschließend sind wir in das Land der Amischen gefahren. Die Amischen stammen ursprünglich aus Europa und haben ihre Vorfahren hauptsächlich in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und Holland. Sie leben in alten Traditionen und lehnen vieles moderne ab. So nutzen sie wenig bis keine Elektrizität, bestellen die Felder noch mit Pferd und Pflug und fahren mit Kutschen, mit dem Fahrrad und gehen zu Fuß. Sie benutzen nur das notwendige. Alles was ihrer Meinung nach „unnütz“ ist wird auch nicht verwendet. Evtl. können oder sollten wir uns, in unserer hektischen Welt ein bisschen was von den Amischen abschauen. Die Amischen sind zudem sehr gläubig. Außerdem werden sie dreisprachig erzogen. Sie lernen natürlich Englisch. Aus alter Zeit hat sich eine eigene Sprache entwickelt, die ein Mix aus Schwyzzer Deutsch, Altdeutsch, Hochdeutsch und Holländisch ist.Sie wird Pennsylvanian Dutch genannt. Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Sprache und hat keine eigene Schrift. Dennoch haben irgendwann ein paar Amische die Bibel in Pennsylvaninian Dutch aufgeschrieben. Wir konnten einen Blick in diese Bibel werfen und mussten dabei schmunzeln. Das ganze glich einem Mischmasch aus Bayerisch, Hessich, Norddeutsch und Holländisch. Da waren Worte wie „gegange“ und „kumma“ etc. zu lesen. Das ist die zweite Sprache die dort gelehrt wird. Als dritte Sprache kommt noch Hochdeutsch dazu.
Handwerk steht hier hoch im Kurs, aber in den Geschäften ist genaues hinschauen zu empfehlen. Vieles was als Handarbeit angepriesen wird, wurde in Bangladesh oder in Indien gefertigt.

Weitere Beiträge zu dieser Reise: